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Heidemarie Seblatnig PROJEKTE Computeranimation/Installation/Symposien (Auswahl): 1991 außenräume - innenräume Der Wandel des Raumbegriffs im Zeitalter der elektronischen Medien Museum Moderner Kunst/Palais Liechtenstein, Wien 1991 Konzept: Heidemarie Seblatnig Veranstalter: Synema/Gesellschaft für Film und Medien Publikation: Heidemarie Seblatnig (Hrsg.), "außenräume - innenräume" Der Wandel des Raumbegriffs im Zeitalter der elektronischen Medien, WUV, Wien 1991 Künstlerischer Beitrag von Heidemarie Seblatnig "Skyscrapers" Computeranimation, Farbe, 4 min. Technische Realisation: Peter Ferschin Sound: Albert Gerlach Inhalt von Skyscrapers: In der Computeranimation "Skyscrapers" wird eine fiktive Stadtlandschaft gezeigt, ein städtischer Simulationsraum, in dem Phantasiebilder einer Stadt simuliert werden. Die Beziehungen zwischen einer realen Stadt mit Wolkenkratzern und einer Stadt der Illusion sind sehr stark und bewußt assoziativ entworfen. Diese künstliche Stadtlandschaft ist Experimentierfeld für die Betrachter. Die Computeranimation “Skyscrapers³ visualisiert die verschiedensten Möglichkeiten der Raumerfassung. Bewegung wird als das stärkste Ausdrucksmittel der Stadt simuliert. Durch abstrakt aufgelöste Straßen- und Häuserschluchten gleitet ein roter Kubus . Gefühle von Angst und Beklemmung, von Unbekanntem und das Gefühl des in einen Abgrund Fallens bzw. mit hoher Geschwindigkeit Emporsteigens werden vermittelt. Die Simulation versetzt uns in die Lage die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Wunschvorstellungen zu durchbrechen. 1992 TSANTSA Computeranimation und Videoinstallation von Heidemarie Seblatnig zum Thema "Meute und Religion" anlässlich des "V.Internationaleskulturanthropologisch-philosophisches CANETTI-SYMPOSION "MASSE, MACHT UND RELIGION" Wien Computeranimation, Farbe, 5 min. Technische Realisation: Peter Ferschin Sounds Albert Gerlach Inhalt von TSANTSA: Die Computeranimation TSANTSA zeigt das Fließen zwischen den Schattenräumen von Wünschen und Phantasien im Kopf der Menschen und den äußeren Bedingungen, denen der Mensch innerhalb der Meute unterliegt. Canetti analysierte das Verhalten von Meuten innerhalb verschiedener Religionen. So ist der einzige Gegenstand, auf den es z.B. die Jivaros in Equador im Kampf abgesehen haben, der Kopf des Feindes. Der Besitzer eines solchen Kopfes -TSANTSA- , gewinnt besonderes Ansehen. Die Feste, die aus diesem Anlaß gefeiert werden, haben religiösen Charakter. In der Computeranimation verschmelzen Symbole aus der christlichen Religion mit Elementen und Riten von Naturreligionen. 1993 Lichtarchitektur Light Architecture Computeranimation/Installation/Combination Idee und Konzept: Heidemarie Seblatnig Computeranimation: Farbe, 5 min. Technische Realisation: Peter Ferschin Sound: Norbert Albrecht Rauminstallation im RAUMLABOR der Technischen Universität Wien Katalog: Lichtarchitektur hsg: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt.III/2 Kulturabteilung, Wien 1994 Inhalt der Computeranimation Lichtarchitektur: In dem Konzept der Computeranimation LICHTARCHITEKTUR wird von der Überlegung ausgegangen, daß das primäre Phänomen der Veränderung in unserer Welt das Tageslicht ist. Mit dem Tageslicht verändern sich die Dinge permanent. Licht offenbart auch den Umstand, daß der fiktive Jetzt-Zustand nicht exakt bestimmbar ist, daß sämtlic he Informationen über ein Objekt, sofern wir sie nicht aufzeichnen, unwiederbringlich verloren sind. Ebenso die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen, die unsere ganze Welt betrifft, wo Funksignale in einem Bruchteil einer Sekunde die Erde umkreisen, und damit überwundene Räume zu einem Zeitpunkt schrumpfen lassen. Wenn die pralle Sonne durch eine Mauernische in Wien fällt und einen langen Schatten wirft, und wir es in Beziehung setzen zur Mauernische in Berlin, so haben wir zwar einen Verlust an konkreter Erfahrung von mindestens einem Ort zu beklagen, doch durch die Verarbeitung zu Datenmaterial auch einen simultanen Gewinn. Concept of Light-Architecture: The concept of the computer-animated "Light-Architecture" is based on the consideration that daylight is the primary phenomenon of change in the visible world. With the increase and decrease of daylight things change constantly. Moreover, the vanishing of light makes us aware of the fact that all visible information about an object, as far as it is not recorded, may be irretrievably lost. Light is a phenomenon that discloses the synchronism of events taking place in different parts of the world, at different times. Radio signals, for instance, turn round the earth in a split second making space collapse into a moment. When in Vienna blazing sun rays lighten the recess of a wall creating a long shadow, and when this event is visually related to the same process involving a Berlin wall, we lose the concrete experience of at least one place, but at the same time we gain information by means of data - processing. 1994/95 METAMORPHIC MOTION Computeranimation, Farbe, 4 min. Sound: Polio Technische Realisation: Blue moon Präsentation beim Symposion ZEIT Idee und Konzept: Heidemarie Seblatnig Veranstalter: SYNEMA Gesellschaft für Film und Medien Blau-Gelbe Galerie Wien Inhalt der Computeranimation METAMORPHIC MOTION In der Computeranimation wird Zeit als Maß der Bewegung definiert. Damit sind zwei Zeitaspekte gemeint, einerseits die Zeit als Ganzes, als großer Kreis oder Spirale, die die Gesamtheit der Bewegung im Universum sammelt, andrerseits die Zeit als Intervall, das die kleinste Einheit der Bewegung oder der Aktion bezeichnet.Die Zeit als Intervall ist die veränderliche, beschleunigte Gegenwart, und die Zeit als Ganzes ist die an zwei Enden offene Spirale, die Unendlichkeit von Vergangenheit und Zukunft. Unendlich ausgedehnt würde die Gegenwart das Ganze selbst werden; unendlich zusammengezogen, würde das Ganze im Intervall verstreichen. Damit werden Zeichen für das Phänomen Zeit gesetzt: für die Zeit als Ganzes die Spirale, für die kleinste Einheit der Bewegung das Intervall. Im Sinne Derridas, der das Zeichen als Darstellung des Gegenwärtigen in seiner Abwesenheit bezeichnet. Concept of METAMORPHIC MOTION: Gilles Deleuze mentions two aspects of time, when time is considered a measure of motion. On one hand, time as a totality, as an immense circle or spiral, gathering all of the motion within the universe; on the other hand, time as an interval, as the smallest entity of movement or action. Time as an interval is the variable, accelerated present moment, and time as a totality is the spiral, open on both ends, the infinity of past and future. Infinitely extended, the present would merge into totality; infinitely contracted, totality would pass away within an interval. So the phenomenon of time is represented by symbols: the totality of time by the spiral, the smallest entity of motion by the interval. Accordingly, Derrida considers the sign a representation of the present in its absence. 1995 Die Simulierte Stadt Computeranimation, Farbe, 10 min. Idee und Konzept: Heidemarie Seblatnig Technische Realisation: Petra Gemeinböck Sound: Günther Albrecht The computeranimation depends on projects of the female architects: Margarete Schütte-Lihotzky "Kindergarten", Soviet Union 1931 Maria Auböck "Tigerpark" in the 8th District of Vienna, 1989/90 Elsa Prochazka "Museum Carnuntinum" 1993 Anna Popelka "Wohnmodell 1" 1994 "Simultanmuseum" 1994 "Hauptschule Carlbergergasse Wien" 1995 Franziska Ullmann "Waltershausen/Stadtteilzentrum Ibenhain" 1995 Sonja Gasparin "Kärntner Landesarchiv Klagenfurt" 1991 Inhalt der Computeranimation Die Simulierte Stadt: Die Entwürfe setzte ich in meiner künstlerischen Sichtweise um. Der Titel "Die simulierte Stadt" bezieht sich auf die unterschiedlichen Entwurfszeiten der Gebäude und ist kein raumplanerisches Projekt. So umfaßt der erste Teil Entwürfe von 1931 bis 1993 und der zweite Teil Entwürfe von 1994 bis 1995. Die Architekturentwürfe weisen zum Teil einen besonders utopischen Charakter auf und haben demnach wenig Chance auf eine Realisation. In dieser Computeranimation geht es mir auch um die Frage, ob es geschlechtsspezifische Unterschiede in den Entwürfen von Architektinnen und Architekten gibt. Die Unsichtbarkeit und Unwirklichkeit dieser simulierten Stadt ist nicht als Gegensatz zu realen Städten oder zur Stadtrealität zu verstehen, sondern als reale Macht des Imaginären und der Ort und das Bild der Stadt als Paradigma symbolischer Produktionen. Der imaginäre Charakter dieser Architektur korrespondiert mit der Idee in Italo Calvinos Buch "Le città invisibili" von 1972. Concept of the computeranimation The Simulated City: By experience we have become familiar to our material surroundings. Computer-simulation enables us to transform our image of reality, but also to simulate plans and the wealth of ideas that were considered impossible to realize in former times. The possibility to administer enormous amounts of data also gives us the chance to simulate not yet realized architectural projects of outstanding utopian character concieved by women-architects and to use them as basical data for the conception of a Simulated City. The invisible and visionary character of the Simulated City is not in contrast with real cities or urban reality, but has to be considered an outflow of the power of imagination - urban space representing the paradigm of symbolic production. The visionary character of this architecture corresponds to an idea expressed in "Le città invisibili", in 1972. 1997 Schatten der Objekte Wien - Tokyo Computeranimation Idee und Konzept: Heidemarie Seblatnig Technische Realisation: Peter Ferschin Sound: Günther Albrecht Work in progress Katalog mit Aufsätzen von Bodo Hell und Yoko Tawada in Deutsch, Englisch, Japanisch Der Katalog "Schatten der Objekte" gibt mit 80 Momentaufnahmen einen umfassenden Einblick in Seblatnigs jüngste Arbeit, und die in Deutsch, Englisch und Japanisch abgedruckten Aufsätze von Bodo Hell und Yoko Tawada suchen dieses Projekt - jenseits von didaktischen Erklärungen - literarisch-essayistisch nachzuvollziehen. Inhalt der Computeranimation Schatten der Objekte Die Schatten der in Tokio und Wien gefilmten Architekturdetails und Objekte, die jeweils für die asiatische und westliche Kultur typisch sind, sind die Hauptakteure dieses Computeranimations-Videoprojekts. Die Bilder gehen über den bloßen fotografischen Realismus hinaus und versetzen die Betrachter in eine interaktive Umwelt, die unterschiedliche Aspekte ihres Sensoriums anspricht. Die raumbildende Kraft des Lichts erweitert das visuelle und geistige Vorstellungsbild vom Raum. Vom hellen Grau bis Schwarz breiten sich die Schatten über den Raum aus. Es entsteht ein fließender Übergang vom erlebten zum visionären Raum, der den Blick für das Zufällige Nebeneinander der Dinge öffnet. So entsteht ein reiches Spiel von Beziehungen zwischen den Elementen und zwischen innen und außen. In dem Computeranimations-Videoprojekt wird eine Architektur gezeigt, deren Grundlage nicht solide Objekte sind, sondern Metamorphosen von Wolken, Nebel und Luftspiegelungen, wie etwa die Architektur Hiroshi Haras zu bezeichnen wäre; ebenso präsentieren sich Fumihiko Makis Konstruktionen nicht als stabiles Ganzes, sondern als wolkenähnliche Totalität, und Isozakis Architektur erweist sich als Wechselspiel von Zwielicht, Schatten, Dunkelheit, Wasser und Ruinen. Concept of Shadows of objects" The main actors in this project are the shadows of architectural elements and ogjects in Tokyo and Vienna, representative of the respective culture. The images reach beyond mere photografic realism taking the spectator along into an interactive "environment", stimulating numerous sensorial aspects. The relation between western and asiatic culture is exploded by means of shadows. The spacial quality of light enriches the visual and mental representations of space. Light creates three-dimensional shades; shadows from light grey to black out into space. A smooth transition from perceived to visionary space takes place, opening a view on the accidental coexistence of objects. In this way, a rich pattern of relations between elements, as well as between inside and outside is created. Shadows essentially belong to human nature and objects. The computeranimation/video presents the flowing and changing nature of architectural elements between stability/instability/light and shadow.