datenstrukturen: Vedute di Roma 1870
Vorwort Ausgangspunkt dieses comartgraz-Projektes ist ein gro§formatiges Album in rotem Ganzleinen mit dem Aufdruck Vedute di Roma, das uns ein Wiener Photo-Sammler zur Verfuegung gestellt hat. Keine Impressum. Kein Photograph. Aber nach dem lithographierten Passepartouts zu schliessen, um 1870 entstanden. Herrliche Albumin-Abzuege, detailreich wie von nassen Kollodium-Platten. In der Regel 200 mal 250 Millimeter auf 30 mal 40 Zentimeter Kartons. 31 Ansichten von den gaengigen Motiven und 1 Stadtplan. Allen gemeinsam ist, dass etwas fehlt. Nirgendwo ein Zeichen von Leben. Wie ausgestorben. Spuren der Zeit zu Stein geworden. Weite Plaetze, grosse Kirchen, alte Tempel. Kein Hauch von Leben, kein Mensch, kein Tier. Nicht einmal Wolken. Eine Totenstadt. Wohin haben sich die vielen Bewohner zurueckgezogen? Irgendwie liegt unendliche Stille im Raum. Sogar Schatten fehlen. Was mag den Photographen dazu zu veranlasst haben, die Stadt am Tiber so entseelt abzulichten? Reine Architektur mittels reiner Photographie! Heute waere diese ueberirdisch wirkende Serie vom Ewigen Rom nicht mehr moeglich. Schon der Autos wegen. Automobile Hektik rund um die Uhr. Gerhard Kindlinger
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