Vorwort Die Galerie Konzett zeigt eine Serie neuester Arbeiten des Kuenstlers Philipp Goldscheider unter les tardes goldscheyder . Der Universalkuenstler schoepft aus der Realitaet. Nachdem er jahrelang auf der Strasze gelebt hatte, zieht er sich nun in sein Atelier zurueck, wo er die Realitaetsfragmente wie Netze, Schilder, alte Fotos und Texte in seine Malerei einbaut, sie collagiert. Ihn kuemmert die Kunstgeschichte wenig. Er setzt ein, was ihm greifbar ist und was seine Botschaften, seine Inhalte eben untersttzt. Sein Statement in der Malerei wie auch in seinen Performances und Texten ist ein gesellschaftspolitisches. Er zeigt Grenzen des Seins auch fr die Jugend auf und riskiert durch sein Verhalten im Umgang mit seiner Gesundheit, dass er keine Angst vor dem Tod hat. Er spielt mit den Grenzbereichen des Seins. Seine Arbeiten lassen Abgruende erahnen. Er zitiert auch Stalin oder Hitler. Sein Markenzeichen ist sein schwarzer Hut, seine Strassenstiefel, seine Kleidung. Zur Eroeffnung seiner umfassenden Personale in der Galerie Konzett liest er dem zahlreich erschienenem Publikum einige seiner Texte vor, die er zuvor mit einer uralten Schreibmaschine herruntergetippt hatte. Parallel dazu laeuft auch ein Video, das den jungen Kuenstler bei seinen Aktionen auf den Straszen Wiens zeigt. Philipp Goldscheider setzt seine Erfahrungen des Ueberlebens auf den Straszen direkt in seinen poetischen Arbeiten um. Es gelingt nur wenigen jungen Menschen, so unmittelbar und eindrucksvoll einem neugierigen Kunstpublikum zu berichten. Aus dem Muell einer ueberbordenden Gesellschaft entsteht eine Bilanz, eine Art Abrechnung. Es sind zur Zeit der Vernissage bereits einige Arbeiten verkauft. Die Originale werden als Anlageobjekte von Kunstsammlern gerne angekauft. Es sind Zeugnisse des UEberlebenskampfes in Zeiten der Wirtschftskrise 2011. Im Namen von comartgraz bedanke ich mich bei Philipp Goldscheider und Philipp Konzett fuer die gute Zusammenarbeit. Es ist eine weitere konzeptuelle Arbeit datenstrukkturen: led tardes goldscheyder 2011 entstanden. Mag. Ingrid Moschik
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