Vorwort
Mit "datenstrukturen: Hermann Nitsch in Greith" realisiert comartgraz ein weiteres Projekt.
Basisdaten waren 30 Digitalaufnahmen anlaesslich des Orgelkonzertes von Hermann Nitsch in der Kirche von Greith
und anschliessender Ausstellung im Kulturhaus Greith.
Schon einen Tag spaeter, am 9. Juni 2001, stand dieses Ereignis im Mittelpunkt der Medien.
Der seit kurzem amtierende Bischof Egon Kapellari gibt in der Kleinen Zeitung seinen Kommentar bekannt:
"Kein NitschKonzert mehr in steirischen Kirchen!"
Verbot oder Gebot? Was darf die Kunst im dritten Jahrtausend? Im aktionistischen Kontext
zitiert Hermann Nitsch die Kirche und gibt ihr genuegend Freiraum zur individuellen Interpretation.
Den ca. 300 Gaesten hat das ungewoehnliche Konzert sichtlich gefallen.
Die Vernissage im neuen Kulturhaus Greith hat die Begeisterung des Publikums weiter gesteigert.
Bei gutem steirischen Wein an der NitschBar und verwoehnt mit dem Genuss einer NitschTorte aus der Grazer Konditorei Philipp
laesst man sich vom Herrn Kuenstler persoenlich durch die grosszuegigen Ausstellungsraeumlichkeiten des Kulturhauses fuehren.
Hermann Nitsch ist bestens gelaunt und so gelingt eine Serie interessanter Aufnahmen.
Zum Schluss bemerkt er: sie werden mir immer unvergesslich bleiben!
Ich hoffe, ich habe aktionistisch genug fotographiert.
Wenn wir nun all die Realdaten auch aktionistisch veraendern, d.h. quadratisieren und mit der Matrix des 21. Jahrhunderts verrechnen,
dann sollte ein sogenanntes Gesamtkunstwerk herauskommen, ein Datenverschnitt zwischen Architektur,
Kuenstler, Publikum, Videos, Installationen.
Ein weiterer Modul im Sinne des DatenstrukturenKonzeptes. Zu sehen unter
http://kultur.wkstmk.at/comart/comart.htm.
Ingrid Moschik, Graz, Juni 2001