Vorwort
Markus Wilfing arbeitet mit dem Schattenkonzept:
Jedes Objekt liefert bei Licht einen bzw. seinen Schatten in Form seines Umrisses.
Dieses Prinzip angewendet auf den Grazer Uhrturm
ergibt nun im erweitertem Sinne ein Double des Uhrturm. Parallel danebenstehend
wirkt dieser verkoerperte Schatten anfangs etwas bedrohlich. Dieses schwarze Monster
aus Metall (Geruest wie Verkleidung) hat exakt dieselben Abmessungen wie sein Original,
der Schlossbergturm, das Wahrzeichen der Stadt Graz.
Von nahezu jedem Punkt der Stadt aus laesst nun der Uhrturm
inklusive Schatten unter dem Naturgesetz Wo Licht ist auch Schatten gruessen.
Die Kulturhauptstadt Europas laesst sich eben etwas einfallen.
Seit Beginn des Baus dieses Kunstwerks pilgern taeglich
tausende Touristen und Einheimische auf den Grazer Schlossberg. Ob zu Fuss
oder per Lift - alle wollen den Uhrturm-Schatten von der Naehe betrachten.
Alle sind begeistert. Allerdings war die Realisierung dieses Vorhabens
alles andere als einfach. Naturschuetzer wollten es verhindern.
Nun, nach vier Monaten haben sich alle daran gewoehnt und
man ist stolz darauf eine kŸnstlerische Idee von Markus Wilfing
im grossen Ma§stab realisiert zu haben.
Markus Wilfing ist Gironcoli-Schueler.
Er arbeitet konzeptuell.
Der Grazer Uhrturm haette Konkurenz durch die Acconci-Insel,
auch ein Kulturhaupstadt-Projekt der Stadt Graz bekommen. So haelt er die Stellung.
Die 2003 Ausstellung "Berg der Erinnerungen" im Schlossbergstollen
hat den Schattenturm zu seinem Logo gemacht. Es gibt Souveniers "Schattenturm in Schneekugel"
usw. zu kaufen.
Unter http://kultur.wkstmk.at/comart/comart.htm kann man
die Entstehungsphasen dieses Projektes nachvollziehen.
Die 30 datenstrukturierten Arbeiten sind nun ein weiteres Modul
und das 85. Internet-Projekt von comartgraz.
Ingrid Moschik