datenstrukturen:
Maximilian von Karnitschnigg: Galizien 1914-18"
Vorwort Mit dem Kunstprojekt datenstrukturen: Maximilian von Karnitschnigg beginnen Gerhard Kindlinger und ich, Ingrid Moschik, das zehnte Jahr unseres Langzeit-Projektes datenstrukturen. Aus unserem FotoArchiv entnehmen wir 30 6x6-Aufnahmen von Maximilian von Karnitschnigg, die er als Generalmajor und Kriegsberichterstatter im ersten Weltkrieg an der oesterreichisch-russischen Grenze im damaligen Ostgalizien gemacht hat. Zumal er seit 1900 mit einer Wei§russin verheiratet war, hatte er einen besonderen Zugang zu dieser Bevoelkerung mit wechselhafter Staatszughoerigkeit. Die Aufnahmen zeigen den Alltag des kleinen galizischen Grenzdorfes Helenow, zirka 50 km ostwaerts von Lublin gelegen, der dort ansaessigen Menschen, zumeist Juden in einer weitlaeufigen FlussLandschaft. Windmuehlen. Strassenhaendler. Spielende Kinder. Fuhrwerke. Stillende Muetter. Debattierende Alte. GrabsteinMacher und Friedhoefe. Dieses Yiddishland hat der 2. Weltkrieg im Holocaust fŸr immer verschwinden lassen. Im Anbetracht der zukuenftigen europaeischen Osterweiterung eine spannende Perspektive. Das damalige Helenow, liegt heute in Polen. Um 30 solcher RealitaetsFragmente haben wir unser global puzzle erweitert. Die bereits quadratischen Mittelformat-Aufnahmen wurden mit unserer Signatur, mit der Matrix des 21. Jahrhunderts Ÿberlagert. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kontextualisieren mit dem Inhalt, den Daten. Das vorliegend Kunstprojekt datenstrukturen: Maximilian von Karnitschnigg ist das Ergebnis einer zweifachen Spurensicherung: einer foto-dokumentarischen und einer foto-konzeptiven mit Blick in die Zukunft. Zwischen den Bildern liegt, nach Albert Einstein die vierte Dimension, die Zeit. Ingrid Moschik
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