datenstrukturen:
Vorwort Karwoche-2005 in der Grazer St. Andrae-Kirche. Der Pfarrer Herrmann Glettler und der Kuenstler Gustav Troger beobachten via Video ihre Kunstaktion: Gustav Troger praesentiert sich als Herrmann Nitsch in Form einer nahezu lebensechten NitschPuppe mitten im Kirchenraum. Mit ausgebreiteten Armen und im NitschKleid steht er vor dem Altar, als haette er eine Aktion im Rahmen seines OrgienMysterien Theater soeben beendet. Seine Haende sind noch voll von roter Farbe/Blut. Herrmann Nitsch hat seinen Aktionismus, der fuer ihn das Leben bedeutet, definiert. Er selbst ist das Leben, er selbst ist das Kunstwerk. Gustav Troger kreiert nun zusammen mit Herrn Pfarrer Glettler ein ebensolches Kunstwerk, indem er in die Rolle des Kuenstlers Nitsch schluepft. Im Kirchenraum begegnet Troger sich selbst in seinen verspiegelten Saeulen. So erreicht man als FotoKonzeptkuenstler eine kuenstlerische Spurensicherung eines inszenierten Rollentausches. Den beiden Erfindern macht das Posieren vor ihrer von einem Restaurator perfekt gestalteten Figur sichtlich Spass. Kinder hauchen ihr dann Leben ein: sie geben Nitsch die Hand, sie ruecken ihm die Brille zurecht und sie fuehlen Nitsch auf dem Bauch. Das waren fŸr mich schoene Momente. Und was wuerde dazu Herr Nitsch hoechstpersoenlich sagen? Ja so sieht die neue Kunst aus! Sie zitiert und macht Werbung fuer andere Kuenstler. Das naechste Event kommt bestimmt! Die Eroeffnung des NitschMuseums in Neapel naemlich. Unter http://kultur.wkstmk.at/comart/comart.htm kann man den Kirchenraum als Kunstraum erleben. Ingrid Moschik
|