Vorwort

			
		
	
 
			Ingrid Moschik, Graz, September 2001

wiederum 30 Arbeiten, jedoch vom DIN-Format ins Quadrat gezerrt und verrechnet mit der Matrix des 21. Jahrhunderts. So Ÿberlagern 2Zeitschlangen"

die streng photographierten Motive. Es sind kontrapunktuelle Stilleben, streng wissenschaftlich wahrgenommen und dokumentiert.

Georg Held ist Kuenstler und Kunsthistoriker in einer Person, und verschreibt sich den einfachen Dingen des Alltags:

organische und anorganische Stoffe in ihren natuerlichen und uns ueblichen Erscheinungsbildern werden wie je zwei Dipole positioniert und

ins rechte Licht gesetzt. Es sind aber die Bilder in unserem Hirn, die Assoziationen dazu ausloesen und bekannte mit unbekannten Bildern

wiederum verknuepfen. Ein Flugzeug loest nach dem 11. September andere Gefuehle aus, als es bisher geschehen ist.

Die Zeit hinterlaesst ihre Spuren. Jedes Produkt ist ein Produkt seiner Zeit, in der Formgebung, im Design.

Darin moegen Georg Helds Motive etwa an Pop Art erinnern, an Andy Warhols Dosen u. a. m. Im Alltag sind wir Konsumenten,

umgeben von "ready mades", somit ist auch Marcel Duchamp zitiert.

Die Sammlung von GegenstŠnden waere beliebig erweiterbar. In beide Richtungen der Zeitachse:

in die Vergangenheit und in die Zukunft. Insoferne ist dieser Zyklus an Arbeiten eine Spurensuche der "Jetzt-Zeit" mit dem Bewusstsein,

dass jedes Stueck sein "Ablaufdatum" hat.

Frage an Georg Held: wieviele Stuecke seiner Sammlung existieren noch?

Georg Held ist ein guter Beobachter. Er registriert Licht in seinen vielseitigsten Facetten.

In idyllischen Zimmern geht er den Spuren des Lichtes nach und haelt diese photographisch fest. Zu diesen Realdaten

gesellen sich dann die Spuren der datenstrukturen. Ein Auf und Ab im Rhythmus der abendlaendischen Zeitrechnung.

comartgraz dankt Georg Held fŸr das Zustandekommen dieses Gemeinschaftsprojekts und fŸr die Zurverfuegungstellung der Daten.

Im Internet zu sehen als 66. comartgraz-Projekt unter http://kultur.wkstmk.at/comart/