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"GM MOSCHIK.LINGER:

Ai WeiWei im Kunsthaus Graz



		Vorwort
		
		Die Ausstellung des chinesichen Konzeptkuenstlers Ai WeiWei 

im Kunsthaus Graz wurde uebernommen vom Fotomuseum Winterthur. Es ist 

eine umfassende Schau des vielseitigen systemkritischen Kuenstlers. 

Ai WeiWei zeigt in einer Fotoserie den Stinkefinger, wobei er direkt 

mit seiner linken Hand ins Bild eingreift und das Bildsujet mitgestaltet. 

In Bloecken sind die verschiedenen Positionen des Kuenstlers gut strukturiert. 

Eine Fotoserie ist dem Bau des Olympiastadiums in Peking gewidmet, 

das der Kuenstler als Architekt auch mitgestaltet hat. Eine andere Serie 

zeigt den Kuenstler in den 1990er Jahren anhand von Selbstportraits in New York. 


		Ai WeiWei betreibt Spurensicherung, indem er die staatlichen Eingriffe 
	
in der Landschaft dokumentiert. In diesem Sinne ist Ai Weiwei auch ein Sammler. 

Indem der Kuenstler aber den chinesischen Staat auf moegliche Fehler aufmerksam macht, 

ist er kein Freund der Regierung mehr. Regimkritiker werden restriktiv behandelt 

und sogar eingesperrt. Ai WeiWei musste dieses Jahr diese bittere Erfahrung machen 

und wurde zwei Monate interniert. Nun ist  er auf internationale Interventionen hin 

wieder frei gelassen worden, aber weiterhin mundtot. Seinen kritischen Blog im Netz 

hat die chinesische Regierung bereits vor Jahren sicherheitshalber geloescht. 	

	
		Jedes Land hat seinen WeiWei, wurde bei der Fuehrung im Kunsthaus betont. 
		
Wo sind nun die europŠischen Kuenstler als Kritiker der jeweiligen Regierungen? 

In Zeiten der Eurokrise waeren diese dringend gesucht. Kunst, Aktionismus im 21. Jahrhundert, 

koennte einen kreativen Beitrag zur Ueberwindung der Schuldenberge bieten. 

Kunst koennte so gegen die Krise antreten. Eine Beitrag bietet dazu der Weblog 

. sparismus.wordpress.com, der ebenfalls von einer systemkritischen Konzeptkuenstlerin betrieben wird. 


		Dem Kuenstler hat das Einsperrenund das Aussperren
		
(Zitat Peter Weibel, der am Joanneum von seinem Arbeitsplatz ausgesperrt wurde) 

nicht geschadet. Er ist dadurch bekannter geworden. Seine Sammler sind weltweit verstreut. 

Aktionismus ist wieder gefragt. Wer lange genut aktionistische Kunst macht, bekommt frueher oder spaeter sein Museum 

(vgl. Bruseum am Landesmuseum Joanneum). Die Ausstellung im Grazer Kunsthaus laeuft noch bis Jaenner 2012. 

Unter datenstrukturen: Ai WeiWei im Kunsthaus Graz koennen Sie einen kuenstlerischen Blick 

auf die umfassende Schau werfen. 


		Viel Spass bei der Durchsicht. 
		
		
		Mag. Ingrid Moschik



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