Die Kurz.Biographie zusammengestellt von
Günter EISENHUT
Graz, 8. Mai 1999Hubert HOFFMANN
Stadtplaner, Architekt, Autor und Maler Lehrer, Praktiker, Theoretiker, Polemiker und Organisator unermüdlicher Fragensteller, unbequwemer und leidenschaftlicher Demokrat1904 am 23.3. in Berlin geboren Bis 1906 am Monte Verita bei Ascona, wo sein Vater (Architekt) während eines Erholungsaufenthaltes Bautätigkeiten leitet 191 5 - 1919 in Ostfriesland auf einem Bauernhof. Landwirtschaftliche Lehre 1920 - 1925 in Hannover Besuch der Bauschule, der Kunstgewerbeschule und der Technischen Hochschule. Kontakt mit Kurt Schwitters. Kunstakademie München (1Jahr) 1926 - 1929 Studium am Bauhaus Dessau, insbesondere bei Walter Gropius, Hannes Meyer, Albers, Kadinsky, Klee, Schlemmer, Mohóly-Nagy, Arndt und Schmidt 1929 - 1931 Büropraxis bei Fred Forbat und Marcel Breuer, dann Leiter einer Tischlerei in Berlin. Richtet 50 Lebensmittelläden ein, entwickelt dafür ein Baukastensystem. "Proletarische Bauausstellung" in Berlin (mit Lony Beermann und Paul Hoffmann) 1932 Zurück ans Bauhaus zu Ludwig Hilbersheimer und Hannes Meyer. Mitarbeit Siedlung Törten. Stadtplanung "analyse dessau". Mit Gropius nach Holland. Mitglied der CIAM (Congrss internatiionaux d'architecture modere, initiiert von Le Corbusier). Mit dem Bauhaus nach Berlin. Hausverbotdurch Mies van der Rohe 1932 - 1935 Jung-Mitglied der Architektenvereinigung der RING, die von den Nazis heftigst bekämpft und 1933 verboten wurde (mit Gropius, Breuer, Mies van der Rohe, Scharoun, Rading, Wagner, Korn... 1933 Auflösung des Bauhauses in Berlin. Zwei Monate in einem Straflager auf einem Berliner Friedhof. Nach Entlassung Versuch, inder Schweiz Fuß zu fassen. Fahrt nach Griechenland zum CIAM-Kongreß. Mitarbeit an der Charta von Athen. Auf der Rückreise vergeblicher Versuch, in Paris eine Existenzmöglichkeit zu finden. 1934 - 1936 Hauptassistent bei Prof. Müller an der TU in Berlin (Kraftverkehr und Städtebau) Autobahnplanung. Wegen Hitlerwitz denunziert und entlassen. Trotzdem Mitglied in der Reichskulturkammer. 1935 - 1945 Mitglied der FREHEITSGRUPPE, die Widerstand leistete u.a. durch WEitergabe von Inbformationen, Unterstützung poliztisch Verfolgter, Unterbringen und Fluchthilfe für jüdische Bürger, sowie gegenseitge Hilfe bei Stellungsbefehlen (mit Hilbersheimer, Rossow, Scharoun, Roland Rainer, den Brüdern Luckhard...) 1936 Zwecks Austauschvon Informationen Reise nach England. Trifft Gropius, Breuer, Moholy u. a. Rückfahrt über Paris. Treffen mit emigrierten Buahäuslern und CIAM-Mitgliedern (Jaques Germain, Mia Seger...). Verhaftung wegen Spionageverdachts, Beschäftiungsverbot als Planer in Grenzgebieten. 1937 Städtebaulicher Schbearbeiter in der Provinz Posen (durch Vermittlung eines ehemaligen Kommunisten) Hilbersheimer emigriert, H.H. führt FREIHEITSGRUPPE weiter. Neuerliche Reise nach Paris. Verhaftung seines Reisebegleiters Paul Hoffmann und Gegenüberstellung H. H.s mit Lony Beermann wegen antifaschistischer Propaganda und Mitgliedschaft ind er FREIHEITSGRUPPE. (Lony Beermann wurde im KZ umgebracht. Paul Hoffmann später in einem Strafbatallion gefallen. FREITHEITSGRUPPE nicht enttarnt) 1938 - 1939 Stadtplaner in Potsdam, obwohl laut"Führerbefehl" nur PG's dafür in Frage kamen, berufen vom damaligen Oberbürgermeister, der damit den Einfluß Speers zurückdrängen wollte. Die FREIHEITSGRUPPE baut das Netz der Vebindungen zu Freunden und und antifaschistischen Kreisen aus. 1940 -1942 Kriegsdienst kurz in Bremen und dannn in Nordfrankreich. Aufbau einer Widerstandsgruppe in Worpsede (u. a. mit der Frau Vogelers, Moderson, M. Hausmann) 1942 -1944 Leiter des Amtes für Raumplanung in Litauen. Da kein Parteimitglied, zum Oberstleutnant ernannt. Rettet junge Litauer vor der Zawangsrekrutierung durch die Wehrmacht. Wegen Mißtrauen der SS (Verbrüderung mit dem Feind) und Vorrücken der der russischen Truppen zurück nach Berlin. 1944 - 1945 Durch Vermittlung von Mitgliedern der FREIHEITSGRUPPE städtebaulicher Sachbearbeiter für den Wiederaufbau deutscher Städte an der Akademie für Städtebau in Berlin (mit Roland Rainer). Gefangennahme durch die Amerikaner. Nach Kriegsende Stadtplaner in Magdeburg. 1946 - 1948 Stadtplaner in Dessau. Regionalplanung durch Wiederaufbau. Behebung der Kriegsschäden am Bauhaus unter seiner Planung. Da von ihm von Georg Neidenberger als Mitarbeiter vorberietete Wiedereröffnung des Bauhauses scheitert ander Machübernahme der SED, die den Bauhausstil als "zu formalistisch" ablehnt (als Lehrer waren u. a. Hinerk Scheper, Albers, Max Bill, Grete Reichardt und Adorno vorgesehen. Als Direktor Mattern oder Rossow). Nach dem Wechsel des Oberbürgermeisters von Desssau Denunziation als Nazi-Kollobarateur. Rehabilitierung. Geht nach Westberlin. 1949 - 1952 Leiter Planungsentwurfamtes von Berlin-West. Zusammenarbeit mit Pfeil und Rossow. 1. Preis Bundesjugendherberge, Errichtung in Bonn. Planung der Ausstellung "Die Stadt von morgen ". Seit 1950 Delegierter der CIAM für Berlin. 1952 - 1954 Dozent an der Lehr- und Forschungsanstalt Berlin-Dahlem. 1953 - 1958 Freier Architekt in Bonn und Berlin (u. a. mit Walter Rossow) Internationale Bauausstellung INTERBAU im Hansaviertel in Berlin (1957) 1958 Wiederbelebung der Archtektenvereiningung "Der RING" (in Nachfolge der FREIHEITSGRUPPE) 1959 Berufung zum o. Professor an der Technischen Hochschule Graz (später TU Graz) Leiter des Instituts für Städtebau und Entwerfen Schafft die Grundlagen für eine modere Raumplanung in der Steiermark. 1960 Mitglied des "FORUM Stadtpark" Graz 1965 Gastlehrer an der Auburn-University Alabama, USA. Trifft Gropius, Moholy-Nagy Albers und Herbert Bayer. Personale im FORUM Stadtpark seit 1972 Mitglied der Akademie der Kümnste in Berlin. Initiator und engagierter Berater unterschiedlichster Bürgerinitativen, z. B. Initiator des Plabutsch-Tunnels in Graz seit 1975 emeritiert. Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, Ehrenmitglied des Deutschen Werkbundes, auswärtiges Mitglied der Architekten- und Ingenieurvereinigung Belin. 1976 Personale bauhaus-Archiv Belin 1979 Ausstellung HH und seine Lehre an der Neuen Galerie Graz 1983 Ehrenmitglied der Vereinigung Griechischer Architekten 1993 Ehrenmitglied der Akademie der Künste Wien 1999 daten.strukturen: HUBERT HOFFMANN: bauhaus, comartgraz