Vorwort
Der Salzburger Kuenstler Thomas Rucker arbeitet gleichermassen
mit Intuition als auch mit Intellekt. Wie ein Archaeologe erforscht er weltweit
verschiedene, ihm wichtig erscheinende Orte mit ihren historischen
und soziokulturellen Kontexten. Ob in Rom oder New York, in Salzburg oder in Indonesien,
seine Fundstuecke dienen ihm als Module fuer die von ihm gefertigten Mosaike.
Mit seinen Assemblagen legt er die Geschichte frei.
Sein prozesshaftes Arbeiten ist vergleichbar mit der
Spurensicherung nach Guenter Metken, 1977 und 1996.
Bei seinen oertlichen Erkundungen setzt Thomas Rucker
aber auch gezielt das Medium der Fotografie ein. Eine Serie solcher Arbeiten
wurden von ihm fuer dieses datenstrukturen-Projekt zur Verfuegung gestellt.
Jeweils quadratisiert und mit der auto-biographischen Jahrhundert-Matrix
verrechnet, ergibt sich eine formale Verschraenkung zwischen Lebensspur und Bildinhalt.
Die Arbeiten wirken so ruhig, als waere der Betrachter
nicht mehr im Clinch mit der Realitaet. Der Rezipient hat die Moeglichkeit,
sich an einer scheinbar anderen Wirklichkeit zu erfreuen,
zu meditieren und seiner eigenen und innersten Welt, sich selbst zu begegnen.
In diesem Sinne sehe ich Ruckers Arbeiten in einem esoterischen Zusammenhang.
Wir begegnen immer nur uns selbst.
In der Zeit von 25. Juli bis 30. August 2002 ist
in Kooperation mit der Galerie Kunst & Handel aus Graz und dem Hotel Stein in Salzburg
die Mappen-Edition datenstrukturen: Thomas Ruckerim Rahmen
einer GruppenAusstellung im Hotel Stein zu sehen;
im Internet unlimited unter
http://kultur.wkstmk.at/comart/Thoams-Rucker/Thomas-Rucker.htm.
Viel Spass bei der Durchsicht!
Dem Kuenstler sei gedankt fuer die gute Zusammenarbeit.
Ingrid Moschik